Unter der E-Gitarre, auch als elektrische Gitarre, Electric Guitar oder Stromgitarre bekannt, ist ein Musikinstrument zu verstehen, das für die elektrische Tonabnahme entwickelt wurde.
Die E-Gitarre benötigt, anders wie die akustische Gitarre, keinen Klangkörper zur Verstärkung der Schwingungen, die beim Spielen entstehen.
Der Verstärker ist in dieser Form elektronisch und als separates Gerät zu verstehen. Aufgrund dessen kann eine elektrisches Zupfinstrument komplett anders aufgebaut werden, was zum größten Teil wiederum zu einer besonders einfachen Bespielbarkeit beiträgt. Das ist mitunter ein Aspekt, warum diese Guitars so populär sind.
Auch die elektrische Gitarre besitzt einen Korpus, der in den meisten Fällen aus massivem Holz gefertigt wurde, im Fachjargon auch als Solidbody bekannt.
Für den Klang einer Stromgitarre entscheidend, ist vor allem das verarbeitete Material, die Form des Korpus und die Technik der Tonabnehmer.
Wesentlicher Bestandteil der "electric guitars" ist ebenfalls die genutzte Hardware, auch Mechanik genannt. Hierunter werden vor allem Stimmmechaniken verstanden. Die Bauweise und das Material des Stegs, die verschiedenen Ausprägungen spielen ebenso eine wesentliche Rolle, wenn es um den Einfluss des Klangs geht.
Die elektrische Gitarre hat normalerweise sechs Saiten, jedoch gibt es auch Instrumente, die sieben oder acht Saiten haben, so beispielsweise die Ibanez RG-2228 GK. Auch gibt es elektrische Modelle mit zwei Hälsen, etwas merkwürdig aussehend, jedoch ein wahres Klangwunder mit zwölf Saiten. Als Beispiel hierfür kann die Kirstein DN 504SG Doubleneck genannt werden.
Die elektrischen Stromgitarren haben 21, 22 oder 24 Bünde. Diese Bünde helfen vor allem beim Greifen, die Saite wird verkürzt, aber auch beim Anschlag, hier können sie hilfreich beim Erzeugen eines bestimmten Tones sein.
Es gibt unterschiedliche Halslängen und -breiten. Wichtig bei einer elektrischen Gitarre ist immer auch der Frequenzbereich. Bei einem Instzrument mit sechs Saiten, 24 Bünden und der Standardstimmung reicht die Frequenz von 82,4 bis 1318,5 Hz.
Das Pick Up, ein Begriff, der stets mit der elektrischen Gitarre in Verbindung gebracht wird. Es handelt sich hierbei um den elektro-magnetischen Tonabnehmer, der die Schwingung der Saiten von elektrischen Gitarren abnimmt, verarbeitet und verstärkt wieder abgibt. Es gibt zwei unterschiedliche "Pick Ups" oder Tonabnehmer, den Single Coil und den Humbucker. Unterschieden werden diese beiden durch verschiedene Bauformen.
Auch im Bereich der elektrischen Gitarren selbst, können zwei verschiedene Grundtypen differiert werden. Es gibt Bauformen mit einem Korpus-Hohlraum (Halb- oder Vollresonanz-Gitarren), ferner können die Solidbodies definiert werden. Diese bestehen aus massiven Holzteilen, die miteinander verbunden sind.
Wer kennt sie nicht, die "Stratocaster" aus dem Jahr 1954 von Fender und die "Gibson SG" aus dem Jahr 1961? Sie gehören zu den meist verkauften Modellen in der E-Gitarren Szene. Bis heute werden sie hergestellt und immer noch zahlreich verkauft. Die Fender Stratocaster ist aufgrund der zwei vorhandenen Cutaways sehr beliebt. Diese Einbuchtungen am Hals erleichtern das Spielen in den höheren Lagen.
Was wäre die "Electric Guitar" ohne den Verstärker? Wer E-Gitarre spielt, weiß, dass es sich eigentlich um zwei Geräte handelt. Nämlich das eigentliche Musikinstrument, sowie das separate Gerät, den Verstärker, der mit einem Kabel verbunden ist. Dieser Verstärker trägt wesentlich zum besonderen Klangerlebnis der E-Gitarre bei. Seit dem Jahr 1960 gibt es den "Verzerrer", das Elektrogerät, manchmal auch als Effektgerät bezeichnet, auf Halbleiterbasis.
Dieses – damals – Wunderwerk übersteuert die Elektronenröhren und verschafft der Elektrogitarre so ihren außergewöhnlichen Klang.
Während der vergangenen Jahre werden vermehrt auch digitale Verstärker produziert und verkauft, diese sind genauso effektiv und produzieren mit Hilfe eines digitalen Signalprozessors und einer Software das ungewöhnliche Klangerlebnis. Der Verstärker lässt sich hervorragend mit virtuellen Effektgeräten kombinieren, dieser Prozess wird als "Amp Modeling" bezeichnet.
Die Geschichte der elektrischen Gitarre begann im Jahr 1920, als Musiker nach Möglichkeiten suchten, ihre "Klampfe" bei einem Konzert oder in Big Bands mehr in der Vordergrund zu bringen. Die Gitarren sollten vor allem lauter, durchsetzungsfähiger werden. Wer die Gitarre mit einem Blasinstrument verglich, verstand schnell, dass das schöne Zupfinstrument auch bei noch so großen Bemühungen einfach unterzugehen scheint.
Die sich damals entwickelnde Aufnahmetechnik war einen Herausforderung, legte aber auch den Grundstein für die erste E-Gitarre. Im Jahr 1930 gelang es, die erste "Guitar" mit einem elektrischen Verstärker zu verbinden, und heraus kam ein unglaublich guter Sound.
Natürlich gab es auch Kritiker, die von "einer Verwahrlosung der Musik" sprachen – doch der Erfolg von E-Guitars war nun nicht mehr zu bremsen. Sie fand Anklang im Country, Jazz- und Blues-Bereich. Heute gibt es kaum noch eine Pop- oder Rockgruppe, die nicht mit elektrischen Gitarren ihr Bestes gibt.
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