Fender Jaguar E-Gitarren im Test

Fender Jaguar Gitarren

Die Fender Jaguar gehört zur ersten Wahl in der Preisklasse der E-Gitarren im Bereich zwischen 500 bis 1.000 Euro.

Zwar hat sie inzwischen fast 50 Jahre auf dem Buckel, doch noch immer erfreut sie sich auf der Bühne wie im Studio großer Beliebtheit und ist nach wie vor eine Gitarre, die man gerne mit nach Hause nimmt.

Introduktion

Der Jaguar ist ein edles Tier. Und ein schönes Auto. Und eine tolle Gitarre. So ungefähr musste Leo Fender sich das gedacht haben, als er Anfang der 1960er ein Nachfolgemodell für die Jazzmaster auf den Markt brachte. Und Bands wie die Beach Boys griffen freudig zu.

Doch als die Surf-Welle wieder abflaute und die Jungs in den kurzen Hosen nicht mehr ganz so knackig aussahen, schien auch die Jaguar ein Auslaufmodell zu sein. Hinzu kam, dass sie sich nie wirklich gegen die hauseigene Konkurrenz der Telecaster und Stratocaster durchsetzen konnte. So wurde die Produktion der Jaguar 1975 eingestellt, doch Raubkatzen sind geduldig.

Eine Musikergeneration später setzte die Jaguar – nun wieder im Produktionsprogramm - zum großen Sprung an. Das war im Jahr 1999, nachdem Stars wie Curt Cobain, die Red Hot Chili Peppers oder Sonic Youth auf gebrauchten Gitarren der Marke Fender Jaguar ihre ersten Songs eingespielt hatten.

Soundcheck

Die Jaguar liegt gut in der Hand. Beim Anspielen der Gitarre kommen die Töne von glasklar bis wuchtig, scharf und brillant. Das macht sofort Laune.

Zudem bietet das Instrument viele Möglichkeiten, den Sound noch zu variieren, so dass diese E-Gitarre heute keine Stilgrenzen fürchten muss. So ungefähr könnte das damals vermutlich auch bei den Sonic Youth begonnen haben... Inspirierend und ansteckend.

Das Material

Das hier vorgestelle Modell Fender Jaguar Blacktop HH RW verfügt über einen Korpus aus Erle und einem geschraubten Ahorn-Hals. Das Griffbrett besteht aus Palisander, hat 22 Medium Jumbo-Bünde mit Dot Inlays; 24" Mensur (610 mm), 1,65" Sattelbreite (42 mm).

Die Jaguar ist ausgestattet mit 2 x Hot Vintage AlNiCo Humbucker-Pickups, 3-Weg Schalter, Volume- und Tone-Regler sowie Standard Cast/Sealed Mechaniken und Adjusto-Matic Steg mit Anchored Tailpiece sowie Skirted Amp Knobs.

Die Preise

Heutige Modelle der kosten zwischen 500 und 1.000 Euro. Wer eine 1962er haben möchte, muss locker mit dem dreifachen rechnen. So ist das nun mal: Je oller, desto doller. Und das gilt eben auch für Gitarren mit dem Schriftzug Fender Jaguar.

Made by... Fender

Gitarrenbau bei Fender war schon immer mit viel Liebe zu technischen Raffinessen verbunden. Dies rührt wohl daher, dass Firmengründer Leo Fender ein passionierter Bastler war und ab 1939 zunächst den "Fender Radio Service" betrieb, eine Werkstatt, die elektrische Geräte verkaufte und reparierte. Dazu gehörten auch Musikinstrumente.

Anfang der 60er Jahre – Fender war inzwischen ein weltweit bekannter Instrumentenhersteller – war die Jaguar die vermutlich erste E-Gitarre, die serienmäßig Out-Of-Phase-Schaltungen ermöglichte, was beim gegenphasigen Schalten zweier PUs einen bassarmen und sehr brillanten Klang ergibt.

Schlussakkord

Eine günstige E-Gitarre mit einer nur als edel zu bezeichnenden Ahnengalerie – das ist die Fender Jaguar. Doch sie gehört keinesfalls in die Vitrine. Die Jaguar muss in die freie Wildbahn, und in den richtigen Händen beginnt sie sanft zu schnurren.


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